Bahnlärm Thema in Regierungserklärung

Müller-Klepper:
„Entlastung der Anlieger ist zentrales Anliegen der neuen Landesregierung“

Rheingau. Die Vermeidung und Reduzierung von Bahnlärm im Rheingau ist nach den Worten der Landtagsabgeordneten Petra Müller-Klepper ein zentrales Anliegen der neuen schwarz-grünen Landesregierung. „Ministerpräsident Volker Bouffier hat das Thema bewusst in seine Regierungserklärung aufgenommen, die er aktuell im Landtag abgegeben hat. Dies zeigt die hohe Priorität, die der Situation der Bahnanlieger im Rheingau an oberster Stelle im Land beigemessen wird“, betonte die Landespolitikerin. In seiner Regierungserklärung, mit der er das Arbeitsprogramm der neuen Koalition vorstellte, hat der Regierungschef ausgeführt: „Immer besser werden muss schließlich der Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner vor Schadstoffbelastung, Straßen- und Schienenlärm. Darum liegt ein besonderes Augenmerk auf der Entlastung der Situation im Mittelrheintal, wo viele von Bahnlärm betroffen sind.“

Die Abgeordnete begrüßt dieses ausdrückliche Bekenntnis. Gemeinsam mit der entsprechenden Passage in der Koalitionsvereinbarung verdeutliche es, dass die Landesregierung einen Schwerpunkt auf die Entlastung von Lärm und Erschütterungen setze und die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen sehe. „Der Güterzugverkehr auf der Rheintaltrasse beschert den Anliegern eine hohe, chronische Belastung, die permanent über den Grenzwerten liegt und auf Dauer keinem Menschen zuzumuten ist. Wir brauchen den Einsatz aller verfügbaren technischen und ordnungspolitischen Maßnahmen, um die Lärmbelastungen und Erschütterungen deutlich und dauerhaft zu reduzieren“, forderte Petra Müller-Klepper.

Eine der anerkannt effektivsten Maßnahmen sei die Ausrüstung von Güterwagen mit lärmarmen Bremssystemen, die konsequent umgesetzt werden müsse. „Die Landesregierung fordert die schnellstmögliche Umrüstung auf leise Güterzüge und EU-weit ein Einsatzverbot für laute Güterwagen ab dem Jahr 2020“, so die Rheingauer Abgeordnete. Der Lärm müsse an der Quelle bekämpft werden durch den Einsatz von modernem Zugmaterial und modernster Technologie.

Durch Geschwindigkeitsbeschränkungen könnten insbesondere die nächtlichen Spitzenpegel gesenkt werden. Besonders die hohe Zugfrequenz von mehr als 100 Güterzügen in den Nachtstunden berge gesundheitliches Gefährdungspotential. „Lärm macht krank. Er verursacht Stress, beeinträchtigt das Immunsystem, verursacht Herz-Kreislauferkrankungen, psychosomatische Störungen und Schlafstörungen“, so Petra Müller-Klepper. Während bundesweit der Straßenverkehr als Hauptlärmbelastung empfunden wird, sei für die Bevölkerung im Rheintal der Bahnverkehr die Lärmquelle Nummer 1.

Es gelte, kurzfristig den Bahnlärm und die Erschütterungen zu verringern und langfristig den Güterverkehr aus dem Mittelrheintal herauszuhalten. „Wir brauchen als grundlegende Lösung eine Entlastungsstrecke, auf die der Güterverkehr verlagert wird“, betonte Petra Müller-Klepper. Die Landesregierung setze sich für die Alternativstrecke ein und habe das Projekt beim Bund für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes angemeldet. Mit der Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels werde sich der Güterverkehr im Rheintal nochmals erhöhen. Es drohe eine weitere Verschärfung der Lärm- und Erschütterungsproblematik. Die derzeitige Überfrachtung der Strecke mit Güterverkehr sei bereits unerträglich, eine weitere Verdichtung könne nicht verkraftet werden.

 

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