10.10.14 - Teilerfolg: Bahn-Neubautrassen-Planung Ashausen-Unterlüß gestrichen

Als ersten Teilerfolg der Bürgerproteste gegen Bahn-Neubau-Trassen durch die Heide bewertet der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die Streichung der Y-Trassen-Alternativ-Strecke zwischen Ashausen  und Unterlüß. Wie LBU-Regional-Vertreter Eckehard Niemann mitteilte, habe der Konzernbevollmächtigte der Deutsche Bahn AG für die Region Nord, Ulrich Bischoping, eine entsprechende Mitteilung beim Bahnkongress des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) am Dienstag in Hannover gemacht. 

Bischoping habe diese Streichung damit begründet, dass die parallele Trasse Ashausen-Suderburg bei geringeren Kosten einen ähnlichen Verkehrseffekt bringen könnte. Deshalb wolle man nicht an zwei Trassen einen „riesengroßen“ Widerstand in Kauf nehmen. Allerdings, so Bischoping, sei noch zu klären, ob dieser „Bypass“ zur bestehenden Bahnstrecke Hamburg-Lüneburg-Uelzen-Celle-Hannover wirklich auch die Probleme zwischen Suderburg und Celle lösen könne. Angesichts knapper Finanzen sei auch denkbar, dass eine Kombination aus mehreren möglichen Alternativlösungen realisiert werde – oder auch gar nichts.

Der LBU begrüßte die Aussage von Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies beim Bahnkongress, dass zu Beginn des anstehenden Dialogprozesses über die Y-Trasse und Alternativlösungen auch noch einige weitere Vorschläge für die Bewältigung der Seehäfen-Hinterlandverkehre in den Dialog einbezogen werden könnten. Lies habe sich richtigerweise auch für die Aktivierung von bestehenden Bahnstrecken ausgesprochen. Die Bahnkongress-Referenten Dr. Breimeier und Dr. Hein hatten zuvor Konzepte bzw. Machbarkeitsanalysen für die Ableitung der Nord-Süd-Verkehre aus Hamburg und Bremerhaven in Richtung des „Ostkorridors“ zwischen Sachsen-Anhalt und Bayern vorgestellt.

DB-Vertreter Bischoping stellte zudem den möglichen Ausbau einer Ost-Umfahrung des Knotenpunkts Bremens aus Richtung Bremerhaven in Richtung Süden zur Diskussion.     LBU-Vertreter Niemann unterstützte zudem die Forderungen von Dr. Thomas Rössler als Geschäftsführendem Gesellschafter der Hanseatic Transport Consultancy nach einem „sozialverträglichen Netzausbau“ mit budgetschonenden, schnell wirksamen, kapazitätsschaffenden und anrainerschützenden Maßnahmen, die die bestehenden Verkehrsknoten umgehen würden – insbesondere den Ausbau der Amerikalinie zwischen Bremen und Stendal und der Strecke Rotenburg-Verden.  All dies, so Niemann, werde durch die Bahn-Neubautrassen mitnichten erfüllt, sondern nur durch einen schonenden  Ausbau bestehender Bahnstrecken mit neuem Rechtsanspruch der Anwohner auf Lärmschutz.     

 

Dieses Projekt wurde gefördert von:

Die Verantwortung für den Inhalt dieser
Veröffentlichung liegt bei den AutorInnen.