07.12.17 - EU: Erfolg beim Ausbau des Schienennetzes nur mit Berücksichtigung des Bahnlärms

Die EU hat das Problem Bahnlärm, speziell vom Lärm der Güterzüge ausgehend, jetzt doch endlich verinnerlicht und festgestellt, dass der Ausbau des Schienennetzes in Europa dann scheitern wird, wenn dies von der betroffenen Bevölkerung nicht akzeptiert wird, will heißen, wenn die (Güter)Bahn nicht endlich ihr Lärmproblem ernsthaft angeht und im Bürgersinn befriedigend löst, dann wird es nichts mit der vermehrten Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Die EU hat daher konsequent ein Projekt mit dem Titel „Accept Rail“ initiiert. Am Beispiel des viel befahrenen Rhein-Alpen-Korridors Rotterdam-Genua wird das Projekt in drei Stufen aufgerollt, indem in der ersten Stufe eine Bestandsaufnahme zur Lärmsituation in den Korridor-Anrainerländern Niederlande, Belgien, Deutschland, Schweiz und Italien durchgeführt wird:

  • Wie sieht die Schienenlärmsituation in den genannten Ländern aus?
  • Welche technischen und betrieblichen Möglichkeiten zur Lärmminderung gibt es bereits?
  • Wie ist ihr Anwendungsstand und Durchdringungsgrad?
  • Was tun der Staat und der Bahnsektor selbst, um den Schienenlärmpegel zu senken?

Die erste Stufe des Projekts ist soweit abgeschlossen, die Ergebnisse wurden in Mannheim referiert und diskutiert,
Änderungen am Bericht zu Stufe 1 können noch bis 14.12.17 an das Projektteam übermittelt werden.
(Federführung Fa. HaCon Ingenieursgesellschaft mbH,
Lister Str. 15,
30163 Hannover

Die 2. Stufe wird sich mit der Empfehlung von Maßnahmen und der Untersuchung ihrer Auswirkungen befassen, um im Grundsatz zu klären, wie global/regional/lokal der Schienenlärm gemindert werden kann.

In Stufe 3 geht es darum, solche Maßnahmen in Testregionen zu implementieren, zu bewerten und zu überwachen, auch im Hinblick auf eine Transferierung der Maßnahmen in andere Umgebungen.

Finales Ziel ist die Erreichung eines Schienenlärmniveaus, mit dem die Bevölkerung leben kann, und zwar entlang aller 10 großen Schienenkorridore in Europa. Der Charme des Projekts ist, dass alle Fäden einmal zusammengeführt werden und dass man einen integrativen Ansatz verfolgt.

Vielleicht kommen wir so ein bisschen weiter als bisher?

Rolan Diehl

mehr Infos

EU: Agenda Workshop on Rail Noise

 

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