17.07.17 - Umrüstungsziel verfehlt: Güterzüge bleiben laut - Info der BI-Mittelrheintal

Ja, das Umrüstungsziel 2016 ist verfehlt worden. Aber wie immer, ist die Umrüstung der Güterwagen auf die leisen Bremssohlen nur die eine Seite der Medaille. Selbst umgerüstete Güterwagen müssen nicht wirklich leiser sein. Denn leider steigt gerade bei den umgerüsteten Güterwagen die Zahl derer, die über Radformfehler verfügen. Dies sind sogenannten Flachstellen – im Autobereich als Bremsplatten bekannt. Das Rad läuft nicht mehr rund und schlägt auf die Schiene. Und dadurch werden diese eigentlich leisen Güterwagen zum Problem.

Diese Flachstellen sind nicht nur laute Einzelereignisses in einem Umfeld von leisen Güterwagen, sie sind auch Verursacher von starken Erschütterungen, die sich vom Gleis über den Untergrund in die Häuser entlang der Schiene übertragen. Zur Zeit wird es mit jedem umgerüsteten Wagon theoretisch erst mal nicht leiser, sondern lauter. Deshalb ist nicht die absolute Menge der umgerüsteten Fahrzeuge entscheidend, ob es leiser wird, sondern, ob diese auch wirklich leise sind. Um das aber zu kontrollieren, müssen überall an den Gleisen Monitoringstationen aufgebaut werden, die genau das überwachen.

Eine private Musterstation entsteht derzeit bei DIEHLs-HOTEL in Koblenz Ehrenbreitstein. Hier werden neben der Geräuschemission auch die Wagonnummern der vorbeifahrenden Fahrzeuge mit einer Hochgeschwindigkeitskamera erfasst und mit einer zweiten Kamera auch die Räder dieser Fahrzeuge. Dadurch wird es möglich sein, den Lärm-Verursacher sofort zu ermitteln.

Die Forderung an die Politik muss nun lauten, einen Strafenkatalog aufzustellen und für die Umsetzung zu sorgen, um die so ermittelten Lärm-Verursacher auch zu bestrafen. Erst dann ist die Umrüstung von Grauguss- auf K- oder LL-Sohle erfolgreich.

BI Mittelrheintal

 

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