Beeinträchtigung durch Fluglärm:
Arzneimittelverbrauch als Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigungen
Dr. Eberhard Greiser ,Claudia Greiser , Katrin Jahn
Forschungsprojekt Förderkennzeichen 205 51 100, November 2006
Diese Studie hat gezeigt, dass bei nächtlichem Verkehrslärm mit kurzen sehr lauten Schallereignissen und längeren ruhigen Lärmpausen der Arzneimittelverbrauch steigt. Kritisch an dieser Untersuchung ist anzumerken:
Regelmäßig wird in Studien am Ende darauf hingewiesen, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, da nicht alle Parameter erfasst werden konnten. Es wird vermieden, einen eindeutigen Zusammenhang zu definieren wie ihn z.B. Dr. Scheuermann fordert: „Die Maßeinheiten im Rahmen einer Risikobetrachtung müssen klar definierte objektivierbare Endpunkte sein, wie beispielsweise der Eintritt von Tod oder Krankheit.“ aus: Neue Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Risiken des Ausbaus des Flughafens Rhein-Main - Ergebnisse einer aktuellen Literaturrecherche Pressekonferenz der FAG-Fraktion 29.07.08
Greiser selbst wies bereits 2005 in seinem Projektantrag für die o.g. Studie darauf hin, dass erhöhter Medikamentengebrauch zur Behandlung von Bluthochdruck bzw. Herzkrankheiten auf keinen Fall als kausaler Beweis dafür herangezogen werden darf, dass die den Verordnungen zugrunde liegenden Erkrankungen durch Fluglärm hervorgerufen wären.
Dieser Schluss ist deswegen unzulässig, weil neben Lärm jeder Art für die in Frage kommenden Erkrankungen eine Vielzahl von anderen Risikofaktoren wissenschaftlich etabliert ist. Die Qualitätssicherungsgruppe, die das UBA eingesetzt hatte, fügt hinzu: "Ferner ist zu beachten, dass Umweltexpositionen in der Regel keine neuen Krankheiten verursachen, sondern meist Krankheitsbilder verstärken oder verschlimmern, die durch andere Mechanismen ausgelöst wurden."
Windelberg
siehe auch Stichwort Epidemiologie im Glossar
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